Einen TD-1 für Hueforge bauen – (Teil1)

Vor einiger Zeit hat mich @JoeMuc im Fediverse auf HueForge aufmerksam gemacht. Eine neue Art Bilder in 3D zu drucken. Es ist nicht so aufgebaut wie bei klassischen Litophane, sondern eine eigens erstelle Software von Steve Lavedas, einem ziemlich pfiffigen Typen.

Transform your 2D images into stunning, photo-like 3D prints
HueForge is a software that uses a technique called filament painting to make detailed prints without requiring a multi-material 3D printer.”

Das Ganze kann dann so aussehen:

Ein Eichkat3r - halbwegs komplett in einem Bilderrahmen
Ein Eichkat3r – halbwegs komplett in einem Bilderrahmen


Hier hat Joe auch schon darüber geschrieben: KlickMich

Der so genannte TD-1, dessen Idee von Ajax kam, ist ein kleines Gerät, welches mit Sensoren ausgestattet ist um die so genannte Transmission Distance zu bestimmen. Dieser Wert spiegelt die Fähigkeit Licht durch 3D Druck Filament scheinen zu lassen wider.
Das klingt erstmal schräg, aber wenn man weiß, dass HueForge darauf angewiesen ist, dann ergibt es Sinn. Denn schwarzes Filament schimmert ja noch durch weißes Filament hindurch, wenn es hauchdünn drüber gedruckt wird.

Solche Bilder sind manchmal nur 1.24mm dick. Das muss man sich echt mal vorstellen. Eine Schicht ist dann dabei oft nur 0.08mm dick. Und das kann man zuhause herstellen. WOW!

Weißes Filament lässt sehr viel mehr Licht durch als schwarzes und auch wenn HueForge mit einer großen Datenbank von Filamenten und deren TD-Werten daher kommt, ist es elementar zu wissen, dass TD bei der Herstellung irgendwie eine Rolle spielt. Das heißt, dass z.B. Bambulab Basic “Jade White” bei der einen Spule einen TD-Wert von 5 hat, aber bei der nächsten Spule aus der gleichen Bestellung 4.4. (selbst innerhalb einer Spule kann sich der Wert verändern, aber das führt dann doch zu weit)

Letztendlich ist es aber immer gut zu wissen, was man wirklich für ein Filament zuhause hat mit dem man “malen” möchte.

Ajax hat letztendlich ein Gerät entwickelt womit es sehr einfach ist den entsprechenden TD-Wert zu bestimmen.
Und da einerseits nicht jeder viel Geld für ein fertiges Produkt, oder ein PCB-Set hat, wo man sich nur noch das Gehäuse drucken und die PCBs löten muss, was man auch importieren müsste, hat er auch einen Weg zum Self-Sourcing ermöglicht.

Das heißt:

  • Eine Liste mit den benötigten Sensoren usw.
  • ihr druckt das Gehäuse zuhause selbst
  • ihr bastelt und lötet das alles selbst zusammen
  • ihr installiert die Software auf das “Mainboard”
  • ihr “aboniert” für einen Monat Ajax’ Patreon für 10€, um eine Lizenz zu erhalten

Alles in allem eigentlich eine faire Sache, wenn man bedenkt, dass ein fertiges Gerät 80€ plus Zoll und Import, ein PCB-Set um die 40€ und die Selbstbauvariante (wenn man keine Fehler macht) ca. 20-25€ inkl. Lizenz kostet.

Ich persönlich würde auch immer die Selbstbau-Option bevorzugen, denn einerseits lernt ihr was und zum anderen könnt ihr, wenn irgendwas schief läuft, einfach eine neue LED oder ein neues Display verwenden.

Die PCB-Variante scheint, auch wenn es gut durchdacht ist, gerade beim Display eine kleine Schwachstelle zu haben. Diese feinen OLED-Displays brechen super leicht und auch ich habe 4 Stück “verloren” bevor mein TD-1 wirklich lief.

Hier kommt auch schon die Einkaufsliste – alle Sensoren usw. unbedingt ohne angelötete Stiftleiste organisieren:

  • Microcontroller – RP2040-Zero by WaveShare
  • RGB-Sensor – TCS3472
  • Luminosity Sensor – TSL2561
  • Display – SSD1306 0.91 OLED
  • 2x NeoPixels- SK6812 RGBNW (ihr braucht zwar nur zwei, aber bestellt einfach gerne mal 10)
  •  Schalter – 6x6x4.3mm
  • 1x Ball Bearing – 7mm (kann man kaum einzeln kaufen, sind aber nicht teuer)
  • Rainbow Ribbon Cable (davon hat man ja vermutlich eh schon einiges zuhause)
  • 4x Schrauben – M3x6mm BHCS
  • 2x Schraubenn – M3x10mm BHCS

Die NeoPixels sehen so aus – bestellt gerade 10 oder mehr, wenn ihr Euch nicht sicher seid, denn die haben mich neben den Displays, wovon ich ja auch einige während der Herstellung kaputt gemacht habe echt Nerven gekostet!

2x NeoPixels- SK6812 RGBNW

Dann noch ein Lötkoblen und ruhige Hände und schon kann es los gehen.

Demnächst schreibe ich dann darüber, wie ich die Teile dann zusammen “geklöppelt” habe und wie dann der erste Druck aussah.

Wahnsinnig spannender Cliffhanger, oder? ODER?

Update: in einer ersten Version dieses Beitrags habe ich einen Fehler gemacht und HueForge, welches von Steve entwickelt wird, Ajax zugeschrieben.

Danke vielmals an @Mawoka für den Hinweis.

2 thoughts on “Einen TD-1 für Hueforge bauen – (Teil1)”

    1. Ich persönlich habe derzeit leider extrem viel um die Ohren, aber ich will versuchen das nächste Woche fertig zu haben.

      Danke für die Rückmeldung. 🙂

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